uge) Vorweg: Gegen den Tabellenersten kann man verlieren, auch im eigenen Stadion. Doch nach dem Spiel sind die Gefühle zwiespältig. In Bestbesetzung, wie zuletzt beim 4:0-Sieg in Eisenhüttenstadt erlebt, wäre möglicherweise auch gegen die spielstarke Einheit-Elf ein besseres Resultat real gewesen. Doch es fehlten unserem Trainer Obrad Marjanovic wieder eine Anzahl wichtiger Leistungsträger aus den verschiedensten Gründen. Schade. Es wäre mal schön, wenn unsere Elf über mehrere Spiele sich einspielen könnte. Gegen den Tabellenführer machte sich das Fehlen unserer beiden Sprinter besonders bemerkbar. Insbesondere Torjäger Chinonso Okoro, er reiste kurzfristig zu einer Familienfeier in den Pott, wäre mit seiner Schnelligkeit eine große Hilfe gewesen. Hoffen wir, dass er am Samstag, beim Sechs-Punkte-Spiel gegen den SV Falkensee/Finkenkrug, wieder auf Punktejagd gehen wird.
Auch Außenflitzer Nick Lange fehlte urlaubsbedingt und Djordje Petrovic musste arbeiten. Bei unserem kleinen Kader ist jeder Ausfall eines Leistungsträgers bitter. Zumal Verteidiger Rico Liedtke gesundheitlich noch länger ausfällt.
Drei Spiele haben wir in den kommenden drei Wochen noch vor der Brust und es ist schon ein Kampf gegen die Abstiegsränge. Samstag gegen Falkensee/Finkenkrug (15./7 Punkte). Dann auswärts in Oranienburg (3./23) und Lübben (13./8). Am letzten Hinrunden-Spieltag haben wir frei. Das Spiel gegen Einheit Bernau liegt bereits hinter uns. Wir sind zwar Elfter mit elf Zählern, aber in Reichweite aller Teams hinter uns. Auch Oranienburg wird keinen Punkt verschenken. Warum sonst hat sich OFCE-Trainer Enis Djerlek heute sich unser Spiel gegen Einheit Bernau vor Ort angesehen?
Zum Spiel heute: Der Sieg für den Tabellenprimus der Liga war nicht unverdient. Aber, wenn es Remis ausgegangen wäre, hätten beide Trainer auch damit leben können. Zwar hatten die Gäste besonders durch Stürmer Volkan Altin und auch Stürmer Ricky Ziegler über die Treffer hinaus weitere Torchancen, die fast alle von Lennard Peter im Preussen-Tor vereitelt wurden, doch übermächtig waren die Gäste nicht. Wir hatten ebenfalls einige sehr gute Gelegenheiten, scheiterten an Torwart Niklaas Seifarth oder der Abwehr. Am Ende machte der Tabellenführer weniger kleine Fehler, ließ sich nur einmal durch Arafa El-Moghrabi bei seinem herrlichen Lupfer zum Ausgleich (76./1:1) überraschen. Ansonsten fehlte uns oft die Schnelligkeit, das Überraschungsmoment und die Präzision im Abschluss. Trotzdem war es eine gute Team-Leistung, solange die Kraft reichte. Die Gäste wirkten insgesamt jedoch kompakter, hatten auf der Reservebank gleichwertige Einwechsler, und bestraften zwei kleine Unaufmerksamkeiten in unserem Abwehrverhalten resolut. So beim 0:1 (25.) als Kapitän und Verteidiger Tom Schneider ein schnelles Umkehrspiel auf Maximilian Walter einleitete, der bis in unseren Strafraum sprintete und verwandelte (25./0:1). Beim Foulelfmeter, von Grzegorz Pawlowski an Walter verwirkt, hatten wir Glück. Altin jagte das Leder an die Querlatte (60.). Als alles schon auf ein achtbares Remis hindeutete, doch noch der Nackenschlag. Wieder wurde Altin nicht am Sechzehner resolut angegangen, setzte sich zur Grundlinie durch und passte perfekt auf den anstürmenden Sebastian Wladyko. Aus zehn Meter war es keine Kunst den Siegtreffer zu erzielen. Es stand 1:2 (88.), und dann war auch schon Schluss in dem äußerst fairen Barnim-Derby.
PREUSSEN: Lennard Peter – Eric Krause, Grzegorz Pawlowski, Marcin Dymek, Tobias Koepnick (78.Douglas Tavares Barbosa) – Hakan Demirel, Steven Zimmermann – Florian Groß (57.Shutaro Muraguchi), Lars Schöffel – Arafa El-Moghrabi, Marvin Wegner
EINHEIT: Niklaas Seifarth – Tom Schneider, Fritz Söllner, Julian Graf, Luc-Stephane Nkok – Max Gerhard (74.Philip Opitz), Martin Lange, Sebastian Wladyko, Maximilian Walter – Volkan Altin, Ricky Ziegler (78.Jörn Wemmer)