(uge) Den Neubrandenburger Gästen ist die Revanche für die im Juli erlittene 2:3-Heimniederlage in der Sommervorbereitung gegen unsere Eberswalder Preussen damit gelungen. Und wieder war es ein sehenswertes Spiel auf Augenhöhe mit schönen Treffern. Am Ende gaben wohl die Ersatzbänke den Ausschlag über das Endergebnis, wie schon vor Wochenfrist im ersten Test (2:3 gegen Landesklasse Ost-Tabellenführer FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf). Damals, wie auch gegen den 1. FCN, musste Spielertrainer Marcin Dymek auf wichtige Leistungsträger verzichten, hatte erneut nur einen Wechsler zur Verfügung. Mit dabei zudem einige Probanden. Einer davon wurde am Samstag verpflichtet. Klasse! Tomasz Bejuk aus Polen ist nun ein Preusse. Der 30-jährige Stürmer vom polnischen Verein Radunia Stezyca aus der 4. Liga soll mithelfen, den Abgang unserer beiden Stürmer Arafa El-Moghrabi und Marvin Wegner zu kompensieren. Weitere Neuverpflichtungen stehen an, wie Präsident Danko Jur, Trainer Marcin Dymek und unser neuer Sportliche Leiter, Obrad Marjanovic, wissen ließen. Vielleicht ist Yuki Matsunaga aus Japan eine dieser Optionen. Der 22-Jährige zeigte im Testspiel gegen den 1. FCN sein Talent. Ab diese Woche hofft man im Verein sehnsüchtig mit der Trainingsaufnahme von Stürmer Chinonso Okoro, Lars Schöffel, Tobias Koepnick, Hakan Demirel und Torwart Lennard Peter, um nur einige der zuletzt fehlenden Spieler zu nennen. Immerhin gibt Eintracht Mahlsdorf am Samstag (13 Uhr) im Westendstadion seine Visitenkarte ab. Der Berlinligist ist nach dem 1. FC Neubrandenburg bereits der zweite gleichklassige Testpartner für unsere Preussen-Elf. Wahrlich wieder ein anspruchsvoller Testpartner.
Kurz vorweg: Das sehenswerte Spiel hätte mehr als die etwas 40 Zuschauer verdient. Doch die Vorschauen in den örtlichen Printmedien halten sich in Grenzen, so dass viele Fußball-Fans den Termin sicherlich (unfreiwillig) verpassten. Schade eigentlich, für Fans und Spieler.
Nun zum Spiel gegen den 1. FC N: Beide Teams spielten von Beginn an munter nach vorn, gingen ein hohes Tempo. Da jedoch die Abwehrreihen souverän agierten, spielte sich das Geschehen zwischen den Strafräumen an. Echte Torraumszenen hatten so Seltenheitswert. Trotzdem, unsere Elf hatte durch Steven Zimmermann (19./37.), Uchenna Ugwu (39.) und Tomasz Bejuk (22./43./45.) erfolgversprechende Torschüsse. Scheiterten auch an Gästekeeper Steven Rahming. Der 1. FCN brauchte einige Zeit, um sich auf unser Spiel einzustellen. Michael Freier (34.) und Justin Schultze (44.) hatten gute Torchancen. So wurden torlos die Seiten gewechselt und Gästetrainer Mike Hinz brachte gleich vier frische Kräfte (die Auswechsler kehrten später zum Teil ins Spiel zurück). Am Geschehen änderte sich vorerst wenig. Unsere Elf drückte weiter. Steven Zimmermann prüfte Keeper Benjamin Wegener, der jetzt das Gästetor hütete. Seine Faustparade verhinderte unsere Führung (54.). Dann ein Blackout: Unser Angriff wird am gegnerischen Sechzehner abgefangen. Ein langer Diagonal-Ball von Michael Freier nimmt Einwechsler Henri Roquette auf und spielt in den Strafraum, wo der anstürmende Daniel Nawotke an Verteidiger und Torwart vorbei einschiebt (60,/0:1). Ein klasse Spielzug! Ohne Schock powerte unsere Elf weiter. Probespieler Yuki Matsunaga kam. Als Steven Zimmermann sein Torschuss zwar abgeblockt wurde, Nick Lange mit seinem fulminanten Nachschuss aber der 1:1-Ausgleich (75.) gelang, war alles wieder für unsere Elf drin. Ja, wenn da nicht der zweite Patzer im Mittelfeld passiert wäre, ein Missverständnis in einer eigentlich harmlosen Situation. So kamen die Gäste leicht an das Leder und setzten zum schnellen Gegenschlag an. Den Querpass in den Sechzehner erwischte wieder Daniel Nawotke. Mit seinem zweiten Tor erzielte er den spielentscheidenden 2:1-Siegtreffe. Einfach im Spiel und effektiv die Neubrandenburger. Unsere Elf ließ eigentlich auch nur wenig zu, doch zwei dieser Fehler nutzten die Gäste resolut. Zudem schlugen wir aus unseren Chancenplus erneut zu wenig Kapital. Das sahen auch die Gäste so. „Ein sehr guter Test, zwei gleichstarker Teams. Ein Remis wäre auch okay gewesen“, lobte Trainer Hinz seine Spieler und unsere Preussen gleichermaßen. Trotz der Niederlage war auch Spielertrainer Marcin Dymek nicht allzu bedrückt. „Wir trainieren seit einer Woche hart. Es geht langsam vorwärts. Aber, wir müssen unseren begrenzten Kader noch ausbauen“, so unser ‚Neu-Trainer‘ mit optimistischen Blick auf die anstehende (sicherlich nicht einfache) zweite Halbserie.
EBERSWALDE: Jacek Malanowski – Eric Krause, Marcin Dymek, Grzegorz Pawlowski – Djordje Petrovic – Florian Groß, Steven Zimmermann – Nick Lange, Uchenna Ugwu – Pascal Wagner (66.Yuki Matsunaga), Tomasz Bejuk
NEUBRANDENBURG: Steven Rahming (46.Benjamin Wegener) – Dennis Kühl, Ben Grotian, Pascal Podgorny, Philipp Behrens – Alex Stoll, Christoph Fischer – Daniel Nawotke, Michael Freier, Hussain Trawally –Justin Schultze / Einwechsler: Kevin Stübke, Henri Roquette, Tommy Schwalb
SR: Eric Tegge (Prenzlau)
